Der Kampferbaum, Quelle von Wohlgerüchen?

Kampfer kenne ich noch als stechend riechenden Duft von Mottenkugeln, die man als Schutz vor den Flattertieren zu den Kleidern legte, welche den Winter oder Sommer auf dem Estrich überdauerten.
Das aus dem Holz und den Blättern des Kampferbaums gewonnene ätherische Öl lernte ich erst viel später kennen.
In Südostasien heimisch, wurde der Kampferbaum schon früh zur Gewinnung von Kampfer genutzt, das dabei anfallende ätherische Öl fand vorerst wenig Beachtung.
Ein interessantes Phänomen des Kampferbaumes ist die Tatsache, dass es davon mehrere sogenannte Chemotypen gibt, das sind Bäume, deren Öl eine spezifische chemische Zusammensetzung aufweist. In China dominiert ein anderer Chemotyp als in Japan, manchmal wachsen verschiedene Chemotypen auch nebeneinander.
In China dominiert zum Beispiel der Cineol-Chemotyp. Cineol kommt unter anderem auch vor in Eukalyptus und Rosmarin und verleiht diesen seinen klaren, frischen, leicht stechenden Duft. Ravintsara-Öl, das aus Madagaskar stammt, wird ebenfalls aus dem Kampferbaum gewonnen und gehört auch zum Cineol-Chemotyp.

Der Linalool-Chemotyp ist für uns interessant, denn Linalool ist einer der duftprägenden Inhaltsstoffe von Lavendel. Sein Duft ist blumig, frisch und klar. Es wirkt desodorierend und entzündungshemmend. Die Destillation der Blätter und des Holzes dieses Chemotyps bildet den Ausgangspunkt für das sogenannte Ho-Blätter- bzw. Ho-Holzöl. Das Blätteröl riecht angenehm blumig, leicht grün, das Holzöl ähnlich, aber holzig. Die Ähnlichkeit der wichtigsten Duftkomponenten macht das Ho-Holzöl zum guten Ersatz von Rosenholzöl, das in den letzten Jahrzehnten durch Raubbau zunehmend rarer wurde. Ho-Blätter- und Ho-Holzöl stammen hauptsächlich aus China, wo Bäume dieses Chemotyps in Plantagen angebaut werden. Bei Robert & Josiane finden die Öle Anwendung im Face Peeling «Frühlingszauber», der Body Lotion «Die Gärten von Alfabia» oder auch in unseren Seifen.