Vom Wunderwasser zum Eau de Cologne

Köln war eine europäische Metropole und um 1700 eine äussert schmutzige Stadt: die braunen Brühen der Gerber, die auf die Strassen geleert wurden und der ganze Unrat stanken enorm. Auf den Märkten in Europa wurden verschiedene Wunderwässer angeboten wie „Ungarisch Wasser“, „Engelswasser“ oder „Aqua mirabilis“. Es waren Allheilmittel, die getrunken oder aufgetragen wurde, gegen Ohnmacht, Verstopfung, Zahnschmerzen und sogar die Pest. Sie setzten sich zusammen aus Alkohol und ätherischen Ölen, unter anderem von Zitrusfrüchten, Rosmarin und Lavendel.
Auf dieser Grundlage schuf 1709 der aus Italien nach Köln eingewanderte Parfumeur Johann Farina ein Duftwasser, das er „Eau de Cologne“ nannte und so beschrieb: „Es erinnert mich an einen italienischen Frühlingsmorgen, an Bergnarzissen, Orangenblüten kurz nach dem Regen. Es erfrischt mich, stärkt meine Sinne und Phantasie“.
Die neuen Duftwässer wurden schnell beliebt und es entwickelte sich rasch ein neuer Gewerbezweig mit bis zu 114 Betrieben, die Eau de Cologne herstellten. Damals schützte man Markennamen noch nicht, weshalb die Bezeichnung „Eau de Cologne“ von Farina den Namen für eine ganze Produktklasse gab. Das Haus Farina in Köln existiert immer noch, in der Bekanntheit wurde es später von 4711, ebenfalls in Köln, überholt.
Wir haben die klassische Rezeptur weiter entwickelt und in eine moderne Form gebracht. Ingwer, Arve, schwarzer Pfeffer und Kardamom geben ihr einen leicht erdigen, pfeffrigen Fond. Einmal aufgetragen, lösen sich wie durch ein Wunder Müdigkeit und Stress auf und ein herrliches Glücksgefühl breitet sich aus.